Kitty Solaris Album: “James Bond” (Ghost Place Records) VÖ: 29.7.2025
REVIEW: Kitty Solaris „Modern Mantra“
Zusammen mit Daniel Benyamins Ghost Place Society macht sich Kitty Solaris dafür stark, dass Musik wieder als wertvolle Kunstform wahrgenommen wird, die keine Flatrate-Tarife akzeptiert. Ihr neues, äußerst hörenswertes Album „Modern Mantra“ erscheint auf unkonventionelle Art und Weise.
Spotify ist vor ein paar Jahren mit der Maxime angetreten, Musik zu jeder Zeit frei und kostenlos für jeden zugänglich zu machen – genauso wie später andere Streamingplattformen. Das schwedische Unternehmen nutzte dabei ein Samariter- oder Robin-Hood-Image und betonte in seinen Marketingansätzen stets die Liebe zu Künstler*innen und deren Werken.
Man könnte durchaus von einer gewissen Scheinheiligkeit sprechen. Denn die Entwicklungen, die die Markteinführung von Spotify nach sich zog, waren verheerend für die komplette Musikbranche und haben Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Zwar haben es die großen Labels geschafft, Deals auszuhandeln, die ihnen Profite garantieren, doch die Independent-Szene hat mit massiven Einkommenseinbußen zu kämpfen.
Besonders kleinere, unbekanntere Künstler*innen – so gern sie auch wollen – haben das Gefühl, nicht darauf verzichten zu können, bei entsprechenden Diensten präsent zu sein, da ein Großteil der Menschen Musik nur noch dort konsumiert.
Daniel Benyamin, bekannt als Teil des Duos SEA + AIR, hat sich trotzdem entschieden, dieser systematischen Entwertung von Independent-Musik etwas entgegenzusetzen. Mit der von ihm ins Leben gerufenen Ghost Palace Society versucht er, bewusst gegen den Strom anzuschwimmen. Immer mehr Kolleg*innen schließen sich ihm an.
Die Idee: Alben in kleiner Auflage auf Vinyl veröffentlichen, exklusiv über das eigene Label Ghost Palace Records und zu Preisen, die ein Statement setzen. So kostet Kitty Solaris‘ neues Album „Modern Mantra“ 120 Euro auf Platte und 60 Euro als Download. Der Clou: Die Tracks sind sonst nirgends verfügbar, die Vinyl-Ausgabe ist auf 250 Exemplare limitiert, und 50 % der Einnahmen gehen an den Verein Transaidency e. V., der Familien in Gaza unterstützt.
Wer die bisherigen LPs von Kitty Solaris kennt – zuletzt mit „James Bond“ (2024) erfolgreich –, weiß, dass hinter dem Projekt eine extrem talentierte Sängerin und Songwriterin steht. Kirsten Hahn besitzt ein echtes Ausnahmetalent, Melodien zu schreiben, die direkt die Seele berühren.
Auch die Titel auf „Modern Mantra“ bestechen durch zugängliche Emotionalität, wunderbar rohe Rhythmen und Harmonien, die wie kleine Diamanten funkeln. Kein einziger Song wirkt wie Füllmasse – jeder hat seinen genau richtigen Platz.
„Modern Mantra“ gründet auf Folk-Einflüssen, Indiepop und Lo-Fi-Electronica. Doch jeder Track hat seinen eigenen Charakter: mal Sixties, mal Seventies, mal Disco, mal Open Air.
Die Texte der zwölf Stücke kreisen um Leben und weltpolitische Lage. Trotz Sorgen und Verzweiflung ist da auch der notwendige Optimismus, um die Hoffnung nicht zu verlieren. Am Ende stehen Visionen einer besseren Zukunft, die uns helfen könnten, schädliche Muster zu durchbrechen.
Nichts anderes wollen auch die Ghost Palace Society und Kitty Solaris: ein in jeder Hinsicht unterstützenswertes und mutiges Vorhaben!
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“Modern Mantra” ist hier erhältlich:
hello@ghostpalacerecords.com
Weiterführende Links:
About “Ghost Palace Artist Society”
Manifest der “Ghost Palace Artist Society”
Website Kitty Solaris
Press Photos:






